News aus der Destination - 17. Apr. 2023

Effizienz an der Quelle

Energieeffizienz an der Quelle

Effizienz an der Quelle

In den heissen Quellen von Leukerbad badeten bereits die Römer. Auch heute noch entspannen sich die Kurgäste im Thermalwasser und laden ihr körperlichen Batterien auf. Das warme Wasser aus der Tiefe ist aber auch eine unerschöpfliche Energiequelle fürs Dorf und wird zum Heizen genutzt. Mit einer Temperatur von knapp 43 Grad sprudelt etwa ein Kubikmeter Wasser pro Minute aus dem Felsen.

Das Thermalbad ist eines von verschiedenen touristischen Angeboten des Walliser Bergdorfes, die in der My Leukerbad AG zusammengefasst sind. Die Anlagen reichen vom Talboden bis an die obersten Hänge des Torrenthorns, wo die Gäste im Sommer wandern und im Winter Ski fahren. Entsprechend abwechslungsreich ist auch der Arbeitsalltag von Claus Wittel, dem Leiter Technik und Betrieb der My Leukerbad AG.

«Ich kümmere mich um die Hallen der Sportarena, die Bahnen im Skigebiet, die Pumpen und Lüftungen in der Therme – manchmal am selben Tag.» Eines haben indes alle Anlagen gemeinsam: Zum Betrieb benötigen sie grosse Mengen Elektrizität. Und wo viel Strom fliesst, besteht auch immer Sparpotenzial.

Dies weiss niemand besser als Beat Stoffel, act-Energiespezialist und unabhängiger Berater der My Leukerbad AG: «Optimierungen im Betrieb, einfache Massnahmen wie die nächtliche Abdeckung des warmen Schwimmbeckens oder der gezielte Ersatz von alten Installationen drücken den Stromverbrauch bereits beträchtlich.» Die neue Lüftungsanlage der Therme beispielsweise braucht nur gut zwei Jahre, um ihre Anschaffungskosten durch den eingesparten Strom auszugleichen.

Ein tieferer Stromverbrauch ist zudem wichtig für den Erhalt der Umwelt, welche die Grundlage der Geschäftstätigkeit des Tourismusunternehmens bildet. Deshalb entschlossen sich die Verantwortlichen, eine freiwillige Zielvereinbarung mit dem Bund einzugehen. Auch diese wird von Beat Stoffel und seinem Team professionell betreut.

Jedes Jahr misst er den Erfolg in einem Monitoring. Besonders erfreulich ist, dass das Unternehmen bereits nach vier Jahren deutlich über dem Zielpfad liegt und seine Energieeffizienz schon heute auf über 110 Prozent erhöht hat. «Dieser schöne Erfolg ist das Resultat davon, dass die My Leukerbad AG auch freiwillige Massnahmen proaktiv angeht, und nicht nur das vorgeschriebene Minimum macht», sagt Beat Stoffel über seinen engagierten Kunden. Trotzdem bleiben die Investitionen stets unter Kontrolle, und die Umwelt profitiert erst noch davon.

Dank der Zielvereinbarung konnte sich das Unternehmen vom Netzzuschlag befreien lassen. So fliessen 90 000 bis 100 000 Franken pro Jahr zurück – zusätzlich zu den eingesparten Energiekosten. Ein Betrag, den Claus Wittel gut brauchen kann: Unter anderem, um die nächste Optimierung einzuleiten, damit die Erfolgsgeschichte weitergeht.

Wirschaftliche Massnahmen gemäss Universalzielvereinbarung

  • Nächtliche Abdeckung des Aussenbeckens des Sportbades
  • Betriebsoptimierung Heizung und Lüftung
  • Optimierung Einspeisung Heizverteiler
  • Erneuerung und Ersatz verschiedener Lüftungsanlagen


Die Leistungen der act Cleantech Agentur Schweiz

  • Durchführen einer umfassenden Energieanalyse
  • Aufstellen einer detaillierten Massnahmenliste – sie enthält unter anderem auch voraussichtliche
  • Investitionskosten und Paybackzeiten
  • Ausarbeiten einer freiwilligen Zielvereinbarung mit dem Bund
  • Begleitung und Monitoring der Massnahmen
  • Management und Visualisieren der Energiedaten


Die Wirtschaftlichkeit

  • Total geplante energierelevante Investitionen: CHF 233'183
  • Durchschnittliche Pay-Back-Zeit: 3,5 Jahre
  • Anvisierte Energieersparnis: 1,7 Mio. kWh pro Jahr
  • Geplante CO2-Reduktion: 17%

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